Die Heinrich-Böll-Schule ist eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung, an der nach dem von Mary Wood entwickelten und von Marita Bergsson in Deutsche adaptierten Konzept des entwicklungspädagogischen Unterrichts unterrichtet wird. Dieser versteht sich als ein entfaltungs- und entwicklungsorientierter Ansatz, der die Ressourcen des Kindes sieht. Von ihnen ausgehend fördert er den weiteren Erwerb von emotionalen und sozialen Fähigkeiten.
Am Anfang der Förderung steht die Erfassung dieser Ressourcen. Der ,,Entwicklungspädagogische Lernziel-Diagnose-Bogen“ (ELDiB) führt auf, welche Fähigkeiten in den Bereichen anforderungsbezogenes Verhalten, Kommunikation, Sozialverhalten und (Vor-)Schulleistungen ein Kind in verschiedenen Altersstufen normalerweise besitzt. Mit Hilfe dieses Fähigkeiten-Katalogs bestimmen die Lehrerinnen und Lehrer das Entwicklungsalter eines Kindes, indem sie feststellen, auf welche Kompetenzen es schon zurückgreifen kann.
Aus den so ermittelten Ergebnissen werden nun die Kompetenzen herausgegriffen, die zu Förderzielen für die nächsten 12 Wochen werden. So entsteht ein Individueller Entwicklungsplan (IEP). Für die Schülerinnen und Schüler werden diese wiederum in kindgerechte Sprache ,,übersetzt“ und in kleine, in einem überschaubaren Zeitraum schaffbare Ziele unterteilt. Täglich reflektieren die Schülerinnen und Schüler über ihre Arbeit an diesen Zielen und werden sich so ihres eigenen Fortschritts und Erfolgs bewusst.
Die Lehrerinnen und Lehrer wiederum gestalten ihren Unterricht so, dass sich für die Kinder Gelegenheiten ergeben, an diesen Zielen zu arbeiten und sie erfolgreich zu bewältigen. Mit einer kompetenten Einschätzung des Entwicklungsalters der Kinder und einer professionellen, diesem Entwicklungsalter angemessenen Gestaltung des Unterrichts sind die Lehrerinnen und Lehrer der Garant des Erfolges ihrer Schüler.
Nach jeweils 12 Wochen wird der ELDiB erneut durchgeführt und die Entwicklungsfortschritte festgestellt. Neue Ziele werden definiert.
Im entwicklungspädagogischen Unterricht unserer Schule unterrichten in der Regel zwei Lehrer gleichzeitig. Während ein Lehrer den Unterrichtsstoff vermittelt, ist es die Aufgabe des anderen, individuell auf Schülerinnen und Schüler einzugehen und sie dabei zu unterstützen, erfolgreich am Gruppengeschehen teilzunehmen. Das Ziel unserer Arbeit ist es, auf diese Weise gemeinsam mit den Kindern Entwicklungsrückstände im emotionalen und sozialen Bereich aufzuarbeiten und ihnen eine erfolgreiche Teilhabe an schulischem Leben zu ermöglichen.
Weitere wichtige Aspekte des entwicklungspädagogischen Unterrichts (wie z.B. die Interventionsstrategien, die Prinzipien der Strukturierung und Rhythmisierung, die Wochenthema-Arbeit) finden Sie in unserem Schulprogramm.
Für weitere Informationen steht Ihnen auch die Schulleitung gern zur Verfügung.